Transparenzhinweis: Der vorliegende Text wurde von einer Patientin freiwillig, selbstständig und unentgeltlich verfasst und dem Kuzbari Zentrum für Ästhetische Medizin frei zur Verfügung gestellt. Der Text wurde bis auf Nennung echter Namen weder gekürzt noch verändert.

Lisa's Lidkorrektur im Kuzbari Zentrum

Adieu,
Augenringe!

Inhalt:

  1. Tag X
  2. Die OP
  3. Der Aufwachraum
  4. Back @ home
  5. Tag 1
  6. Die erste Woche
  7. Die erste Kontrolle
  8. Vier Wochen später
  9. Lidkorrektur-Survival-Guide
  10. Lidkorrektur auf einen Blick
  11. Mein Fazit

Tag X

Der Tag X ist gekommen und ich stehe vor dem Kuzbari-Zentrum. Der Wecker hat heute schon um 5:30 geklingelt – Kaffee gab es keinen, da ich eine der ersten am OP Plan bin und gleich um 8:00 dran komme – ein Glas Wasser war erlaubt.

Wie ich mich fühle? Wie vor einem Urlaub mit einem sehr zeitigen Flug: ich bin unglaublich müde, aber ich freue mich und bin aufgeregt.

Obwohl es erst 6:45 ist und ich etwas zu früh dran bin, werde ich von einer Empfangsmitarbeiterin herzlich willkommen geheißen und gebeten, noch kurz im Wartezimmer Platz zu nehmen. Die Bildschirme im Kuzbari-Zentrum sind schon aufgedreht und ich starre müde in die Gesichter der glücklichen Menschen in den Spots. Ob sich die Frau mit dem strahlenden Lächeln auch die Lider operieren hat lassen?

Mein Name wird aufgerufen und die nächste gut gelaunte und hellwache Mitarbeiterin begrüßt mich. Sie bittet mich, ihr auf die Station zu folgen, also packe ich meine Jacke und meine Tasche und schlurfe ihr nach. Im stationären Teil des Kuzbari-Zentrums angekommen, öffnet sie mir die Tür zu meinem Zimmer. Das Zimmer ist wunderschön und sehr stilvoll eingerichtet: helle Möbel, ein buntes Gemälde an der Wand - durch die riesigen beigen Vorhänge scheint das warme Morgenlicht in den Raum und lässt es mehr wie ein Hotel als ein Krankenzimmer wirken.

Ich lege meine Sachen ab und strecke der Krankenschwester meinen Arm entgegen, damit sie mir die Blutdruck-Manschette anlegen kann. Während mein Blutdruck gemessen wird, geht sie nochmal eine Checkliste durch und versichert sich, dass alle Labor-Befunde inklusive meiner Blutgruppe für die OP-Freigabe eingereicht sind, alle Einverständniserklärungen unterschrieben wurden und ich auch nüchtern bin. Meinen Schmuck habe ich bereits gestern Abend zu Hause abgelegt, meine Nägel sind alle ablackiert, die Augenbrauen frisch gezupft und die Haare gewaschen. Als wir fertig sind, bekomme ich noch ein Namensschild für mein Handgelenk und ich darf mich umziehen.

Ich tausche meine Kleidung gegen die Wäsche, die auf meinem Bett liegt: Ein hellblaues Nachthemd, die OP-Einmal-Unterwäsche, ein weißer Bademantel, die Kompressionsstrümpfe und die Hausschuhe. Ich weiß nicht, wie es anderen Patienten geht, aber die Strümpfe waren eine echte Herausforderung: einerseits das Anziehen selber, aber auch im Tragekomfort wäre deutlich Luft nach oben gewesen. Während ich warte, mache ich es mir noch in meinem Bett gemütlich und höre einen kurzen Podcast.

Zum Anzeichnen werde ich in einen Ordinationsraum gebracht. Dr.Grill wartet schon auf mich und begrüßt mich freudig. Er fragt mich, ob ich aufgeregt sei. „Ja, aber auf die gute Art!“, antwortete ich ehrlich. Ich setze mich aufrecht auf den Behandlungsstuhl und schließe die Augen, während Dr.Grill mit einem blauen Stift und einer Pinzette die Markierungen für die OP setzt. Die Markierungen werden immer im Sitzen angebracht, damit das Ergebnis so natürlich wie möglich aussieht. „So, jetzt bitte Augen aufmachen und einmal rauf schauen – noch ein kleines bisschen höher!“, alles nicht so einfach und zeitverzögert ohne den morgendlichen Kaffee. Dr.Grill braucht in etwa 10 Minuten, bis er schlussendlich mit seiner Zeichnung vollends zufrieden ist. Auch der Bereich am Bauch wurde markiert, da von dort Fett für die untere Augenpartie entnommen wird. Fragen kurz vor der Operation habe ich keine mehr – Dr.Grill hat sich damals beim Aufklärungsgespräch sehr viel Zeit genommen und die OP-Technik ausführlich mit Hilfe von Zeichnungen erklärt.

Ich werde mit meiner „Kriegsbemalung“ von einer Schwester wieder aufs Zimmer begleitet und ich nutze die Gelegenheit, um vor der OP ein letztes Mal auf die Toilette zu gehen.

Kurz danach wird es ernst – ich werde mit meinem Bett abgeholt und in die OP-Vorbereitung geschoben. Die Anästhesistin und ein ganzes Pfleger-Team warten schon auf mich. Wir begrüßen uns, stellen uns gegenseitig vor und plaudern angeregt über dies und jenes, während mir die Anästhesistin einen rosaroten Venenzugang legt und mit Pflastern befestigt. Der Zugang war heilig, da ich über ihn die Anästhesie und die Schmerzmittel bekommen habe. Als wir fertig waren mit Kleben und Quatschen, darf ich aufstehen und werde in den OP begleitet.

Mein OP war ganz am Ende des Ganges und ich hatte die Eingangstür im Visier. Während ich darauf zusteuerte, nahm ich im Augenwinkel Ärzte wahr, die sich für ihre Eingriffe steril einwuschen und Assistenten, die eifrig herumwuseln und die OPs in den anderen Sälen vorbereiteten. Aber ich war zu sehr mit mir beschäftigt, um Einzelheiten außerhalb meiner Blase wahr zu nehmen.

Im OP angekommen, empfängt mich das nächste Team inklusive Dr. Grill. Ich werde gebeten, mich auf das OP Bett zu legen. Das halbwegs manierlich – im Nachthemd – und mit ein bisschen Restwürde – den Kompressionsstrümpfen und der OP Unterwäsche geschuldet - zu meistern, ist eine unerwartete Herausforderung, die ich so hoffe ich halbwegs elegant über die Bühne gebracht habe. Die Stimmung im Team untereinander ist unglaublich positiv, alle sind motiviert und jeder einzelne Handgriff sitzt wie einstudiert. Ich soll noch ein bisschen hochrutschen und keinesfalls die Beine überkreuzen, da eine falsche Haltung eine Thrombose begünstigen kann. Ich schlüpfe aus den Ärmeln des Nachthemdes heraus und lege meine Arme seitlich auf den Halterungen ab, damit rechts eine Blutdruckmanschette platziert und links die Anästhesistin jederzeit problemlos meinen Venenzugang erreichen kann.

Schwester Lea beugt sich über mich, streicht liebevoll über meinen Kopf und fragt, ob ich mich wohl fühle und gut liege. Ich werde abgeklebt, die EKG Pads werden befestigt, zugedeckt und ich bekomme ein Pulsoxy an meinem linken Zeigefinger angehängt. Genau in diesem Moment – wenn man sich nicht mehr bewegen soll – beginnt meine Nase zu jucken. Ich harre 20 Sekunden aus, bis der Juckreiz einfach zu unangenehm wird und ich die Nase rümpfen muss. Ohne etwas gesagt zu haben, ist Schwester Lea sofort zur Stelle und kratzt für mich – aaah! Jetzt kann es auch von mir aus losgehen! Ich sollte meine Augen schließen und nicht mehr aufmachen, da nun das OP Feld – meine Augen – gereinigt wird. Wir plaudern noch ein bisschen als ich spüre, wie mir auf eine angenehme Art leicht schummrig wird. Die Anästhesie wird offenbar eingeleitet und ich döse ganz langsam immer tiefer. Ich spüre wie Dr.Grill beginnt, meine Augenlider zu manipulieren – aber es tut überhaupt nicht weh und ich döse tiefenentspannt immer weiter weg...

Ich wurde im Nachhinein gefragt, wie sich ein Dämmerschlaf anfühlt: Anscheinend nimmt es jeder Mensch unterschiedlich wahr und man kann es ganz schwer beschreiben. Für mich hat es sich wie ein oberflächliches Nickerchen an einem Sonntag Nachmittag auf der Couch angefühlt. Ich habe geschlafen - aber nie ganz tief und ich habe auch nie geträumt. Ich war mal mehr, mal weniger „da“. Da man die Augen geschlossen hat, ist alles „dunkel“, aber ich habe das Team im Hintergrund sprechen gehört. Als würde man im Finsteren hinter einer Mauer stehen und das meiste gedämpft wahrnehmen. Ich habe zum Beispiel mitbekommen, dass meine Nase noch 2x gejuckt hat – DANKE an Schwester Lea, die beide Male sofort ausgeholfen hat.

“Wow, das wird so richtig schön.“

Tagtraum während der OP

Ich kann mich auch erinnern, dass ich in der OP 2x angesprochen und etwas gefragt wurde. Ich wusste auch, dass ich ganz leise geantwortet habe – an den Inhalt kann ich mich allerdings nicht mehr erinnern. Ich habe mitbekommen, wie an meinen Lidern manipuliert wurde, wie Fett aus meinem Bauch entnommen und in mein Unterlid eingebracht wurde – aber ich habe es nie als Schmerz war genommen. Ich bin so froh, dass ich nicht die Heldin gespielt habe und den heiligen Dämmerschlaf abgelehnt habe!! Was mich im Nachhinein unter anderem fasziniert hat, war, dass ich nie mitbekommen habe, dass ich geblutet habe, obwohl über meinen Lidern ein Schnitt gesetzt wurde. Die Fett-Transplantation dürfte ziemlich am Schluss gewesen sein - ich konnte nämlich hören, wie eine Assistentin sagte: „Wow, das wird so richtig schön.“ In dem Moment kam in mir ein starkes Glücksgefühl hoch, welches mich in der Entscheidung zur OP nochmal bestätigt hatte. Ich habe wahrscheinlich unter der OP Abdeckung wie ein Honigkuchenpferd gegrinst – Adieu, Augenringe!

„Lisa, alles okay mit dir?“, höre ich Schwester Lea. Ich antwortete ganz leise mit einem „Ja!“, und es wurde alles langsam wieder etwas lauter, heller und „näher“. Ich wurde ausgepackt, abgeschnallt, abgehängt und meine Arme wurden wieder in die Ärmel des Nachthemdes eingefädelt. Das Team wollte mich „auf 3“ in mein Bett zurückheben – ich war aber schon etwas wacher und schlug vor, mich an der Aktion zu beteiligen. Ich robbte also wie ein am Rücken liegender Käfer in mein Bett zurück, was mit Unterstützung sehr gut klappte und wurde in den Aufwachraum zurückgeschoben.

Niko wartete schon auf mich und wuselte fürsorglich um mein Bett herum. Ich versuchte, so gut es ging, die Augen zu öffnen, um auf die Uhr an der Wand zu sehen. Es war 10:30 – die OP hat demnach ca. 2,5h gedauert. Niko fragte mich, wie ich mich fühle und ob mir kalt wäre – dabei redete er mich mit meinem Titel an. Ich krächzte ganz leise und kraftlos noch im Halbschlaf in sein Ohr: „Alles gut – aber kannst du bitte Lisa zu mir sagen?“ Tja, auch Niko wusste haargenau, wovon er redet – denn ein paar Minuten später war mir wirklich plötzlich eiskalt, sodass sogar meine Zähne zum Klappern begonnen haben. Sofort injizierte er ein Medikament (um die Anästhesie aufzuheben?) und hängte mir eine wundervolle Maschine an mein Bett, die warme Luft unter meine Decke blies (gibt’s die eigentlich zu kaufen?!).

Ah – viiiel besser! „Lisa, hast du Schmerzen?“. Hm, mal nachdenken. Hab ich Schmerzen? Nein, eigentlich überhaupt nicht! Einzig mein Gesicht fühlte sich bis zu den Lippen hinunter taub und meine Augen geschwollen an. Was irgendwann schon weh tat, waren die Tiefkühl-Erbsen auf meinem Gesicht, um die Schwellung der Augen zu lindern – ich bat daher um eine Erbsen-Pause, die mir auch sofort gegönnt wurde. Über mir hing eine Infusion, die tröpfchenweise über den Zugang in meiner Vene verschwand. Ich döste immer wieder kurz weg, aber die Phasen, in denen ich wach war, wurden zusehends länger.

“War es das alles wert?“

Der erste Blick in den Spiegel

Dr. Grill kam vorbei und versicherte sich ebenfalls, dass es mir gut geht. Er informierte mich, dass ich ihn rufen lassen kann, sollte ich noch etwas benötigen. Ich müsse nicht auf ihn warten und darf mich selber entlassen, sobald ich mich fit fühle. Seine Telefonnummer steht am Entlassungsbrief, über die ich ihn bei akuten Notfällen immer erreichen kann.

Als die Wanduhr 11:15 anzeigte, habe ich Niko gefragt, ob ich zurück ins Zimmer darf und wann ich was trinken – aber vor allem wann ich essen darf! Ich habe schon Angst gehabt, er hält mich für verfressen und lacht mich aus. Aber nein, Niko fühlte mit mir und bereitete mich für die Überstellung vor. Unter anderem schaltete er die Heizmaschine aus und hängte sie ab. Neeeein! Hätte ich das gewusst… aber man will dann auch nicht lästig sein... Außerdem war die Sehnsucht nach einem Schluck Wasser definitiv größer und das gab es erst am Zimmer wieder!

Die Schwester rollte mich in meinem Bett zurück und ermahnte mich in einer liebevollen Strenge, ich solle keinesfalls die ersten Gehversuche alleine unternehmen – sobald ich aufstehen möchte, muss ich sie unbedingt rufen und soll dazu den Knopf an meinem Bett drücken. Ich griff nach dem Glas Wasser, das auf meinem Nachttisch stand und nahm es schluckweise zu mir. Als die Schwester ein paar Minuten später bei mir vorbei schaute, stand ich vorsichtig auf und drehte unter ihrer Aufsicht selbstständig eine kleine Runde im Zimmer. Nachdem das erstaunlich gut klappte, kündigte ich den Wunsch an, auf die Toilette zu gehen. Auch das war kein Problem, ich solle nur hinter mir die Tür nicht verschließen und umgehend Bescheid geben, sollte mich mein Kreislauf doch im Stich lassen – sie wartet vor der Tür. Ich ging in kleinen Schritten ins Bad und steuerte auf den Spiegel zu. Ich stützte mich mit beiden Händen am Waschbecken ab und beugte mich langsam nach vor, um mein Gesicht zu mustern. Ich hätte es mir weitaus schlimmer vorgestellt: meine Augen waren leicht geschwollen und rundherum leicht bläulich verfärbt. Auf meinen Oberlidern war eine hauchdünne Naht, akribisch genau auf den Millimeter vernäht. Auf meinen äußeren Augenwinkeln und auf meinen Wangen befanden sich auf jeder Seite jeweils 4 kleine, hautfarbene Pflaster. War es das alles wert? Sofort dachte ich an letzte Woche, als ich mich für ein Familien-Treffen zurecht gemacht habe und trotz aller Youtube-Make-Up Hacks in ein müdes, ausgelaugtes und irgendwie trauriges Gesicht geschaut habe.

JA, das war es definitiv!!

So, gehen ohne Schwindelgefühl klappte, Spiegel-Check war erledigt, auf die Toilette gehen funktionierte tadellos und das Wasser habe ich ebenfalls gut vertragen ohne dass mir schlecht wurde. Nächstes Projekt: Essen! Ich studierte die Speisekarte des Park Hyatt und wählte das Schnitzel. Innerlich habe ich etwas mit mir gehadert und wollte nur eine kleine Portion bestellen. Nicht dass mir dann doch schlecht wird und die nette Anästhesistin mit ihrer verfressenen Patientin schimpfen muss… Aber ich wollte keine Umstände machen und nahm mir vor, einfach die Hälfte der Portion stehen zu lassen.

Nachdem ich bei der Schwester das Essen bestellte, erklärte sie mir noch den Inhalt meiner weißen Kuzbari-Tragetasche, in der schon alles für die Heimgabe vorbereitet war: 2 verschiedene Arten von Schmerzmitteln, Augentropfen, ein Augengel, sterile Kompressen, eine Unterlage und mein Entlassungsbrief waren drinnen.

Keine 30 Minuten später wurde mein Essen serviert und was soll ich sagen: alle guten Vorsätze waren wie weggeblasen! Ich bin wie ein ausgehungerter Labrador über das Mittagessen hergefallen und habe alles mit einem Cola heruntergespült. Das schlechte Gewissen holte mich kurz darauf ein und ich hoffte inständig, die Schwester kommt frühestens wieder in einer halben Stunde in mein Zimmer. Ich hatte mir schon eine Ausrede für meine Fress-Attacke zurecht gelegt (ich wollte es auf die Anästhesie schieben…)! Zum Glück ist es damals niemandem aufgefallen und ich kam nicht in die prekäre Lage, das Desaster zu erklären – als ich diesen Text schreibe, kann ich schon darüber schmunzeln.

Gut, nächster Schritt: ich will wieder in meine Klamotten rein! Obwohl es mir erstaunlich gut ging, hatte ich noch Respekt vor der Kreislauf-Situation und legte mir einen Plan zurecht: Mit jeder kleinen Runde, die ich in meinem Zimmer drehte, holte ich mir ein Kleidungsstück aus dem Kasten und zog es mir im Bett wieder an. Und so holte ich mir Runde für Runde meine eigene Unterwäsche, meine Socken, mein T-Shirt, meine Hose und meinen Pulli. Die Thrombosestrümpfe sollte ich so lange wie möglich anbehalten, aber unter der eigenen Jogginghose war es doch weitaus angenehmer als mit dem Nachthemd.

Foto © Goldenes Quartier/Gregor Titze

Es war mittlerweile 13:00 und wie ich fand, Zeit für das nächste Projekt: eine Runde an der frischen Luft! Ich holte mir den Sanktus von der Stationsschwester ab, setzte mir meine riesengroße Sonnenbrille auf und marschierte erstaunlich sicher in Richtung Aufzug. Unten angekommen, ging ich 3 große Runden am Graben auf und ab. Die frische Luft tat gut und unter meiner Sonnenbrille fühlte ich mich vor neugierigen Blicken sicher. Ich setzte mich 5 Minuten auf eine Bank und hörte in mich hinein: Mir war weder schwindlig noch übel, ich hatte überhaupt keine Schmerzen und fühlte mich erstaunlich fit – ich kann mich eigentlich abholen und nach Hause bringen lassen! Auch wenn ich zu dem Zeitpunkt schmerzfrei war, so wollte ich es nicht darauf ankommen lassen. Ich nahm zwei Tabletten Mexalen und tropfte vorsichtig meine Augen ein. Die Stationsschwester entfernte mir meinen Venenzugang und wünschte mir eine schnelle Genesung!

Ich muss an dieser Stelle noch einmal erwähnen, dass wirklich jeder einzelne aus dem Team zu jeder Zeit unglaublich professionell und herzlich zugleich war! Ich habe mich den gesamten Aufenthalt lang auf allen Ebenen bestens betreut gefühlt und möchte mich dafür noch einmal bei allen bedanken – ihr seid ein großartiges Team und es war mir eine große Ehre, eure Patientin sein zu dürfen! Auch wenn ich froh war, dass es mir gut ging und nach Hause durfte, ein kleines bisschen Wehmut verspürte ich schon, als ich durch den Ausgang des Kuzbari-Zentrums gegangen bin...

Zu Hause angekommen, schälte ich mich zuallererst aus den Thrombose-Strümpfen – viel besser! Ich holte mir Erbsen aus dem Tiefkühlfach und legte mich mit 2 meiner DIY-Bio-Coolpacks in mein Bett. Ich habe bereits am Tag davor die Erbsen in Latex-Handschuhe abgefüllt und eingekühlt. Ich telefonierte noch mit meinen beiden Freundinnen, die von der OP wussten und natürlich entsprechend neugierig waren, wie es mir ergangen ist. Gegen 21:00 putzte ich meine Zähne, nahm vorsorglich noch einmal 2 Tabletten Mexalen und legte das Augengel großzügig in beide Bindehaut-Säcke ein. Nach ein paar Folgen Netflix schlief ich wie ein Baby.

Tag 1 nach der OP

Ich öffne meine Augen und spüre die Schwellung in meinem Gesicht. Die Erbsen auf meinem Nachtisch sind über Nacht aufgetaut. Ich stehe auf und schleppe mich in die Küche, lasse mir einen Kaffee herunter und tausche die warmen Erbsen gegen neue, eiskalte Handschuhe aus. Ganz vorsichtig greife ich mit meinen Fingerspitzen in mein Gesicht – puh, Gott sei Dank tut nichts weh!! Zugegeben, ich hatte schon etwas Respekt vor den Schmerzen zu Hause – umso mehr war ich erleichtert, aber vor allem erstaunt, dass rein gar nichts weh tat! Ja, die Augen und die obere Wangenpartie spannten etwas – aber von Schmerz keine Spur! Der Bauch fühlte sich ein bisschen unangenehm an, aber es war haargenau wie Dr.Grill es damals beim Aufklärungsgespräch prophezeit hat: es war wie ein Muskelkater.

Schließlich war ich nach 10 Minuten und der Tasse Kaffee wach genug, um mich meinem Spiegelbild zu stellen. Ich tappte ins Badezimmer und…

Oh – mein – Gott!

Ich wurde zwar vorgewarnt, dass die Schwellung an den ersten Tagen nach der OP zunimmt und ca. 3 Tage anhält, aber DER Anblick war wirklich nichts für schwache Nerven. Ich sah aus, wie ein Kugelfisch auf Dauer-Kortison, der in einen Topf mit blauer und roter Farbe gefallen war.

Meine Augen waren klitzeklein, die Oberlider wulstig geschwollen und dunkelbau-violett, in der unteren Augenpartie mischte sich ein roter Farbton dazu und war unglaublich aufgequollen. Als hätte ich wachteleigroße Flüssigkeits-Depots unter beiden Augen. Puh… Na gut, da muss ich jetzt durch – ich habe keine andere Wahl. Jetzt wird mir auch klar, warum man 2 Wochen nach der OP keine Kontaktlinsen verwenden soll – unmöglich, dass man die ins Auge bekommt!

Ganz vorsichtig wischte ich mit einem feuchten Wattestäbchen den Rest des Augen-Gels aus meinen Wimpern und dem inneren Augenwinkel. Ich lege den Zeigefinger vorsichtig auf die untere Augenpartie, um die Augentropfen großzügig anzuwenden. Immerhin, es tut nichts weh, die Nähte und die kleinen Pflaster sitzen dort wo sie sein sollen und es tritt keine Wundflüssigkeit aus. Ich halte 2 Wattepads unter das fließende Wasser und tupfe damit vorsichtig meine Augen ab. Dann befeuchte ich mit meinen Händen vorsichtig die äußeren Partien in meinem Gesicht. Anschließend trockne ich mein Gesicht mit einem frischen Handtuch in tupfenden Bewegungen ab und verteile großzügig einen Sonnenschutz mit Faktor 50. Nach einer kalten Dusche und einem frisch gewickelten Dutt fühlte ich mich jedenfalls schon mal viel besser.

Ich wurde im Rahmen der Aufklärungsgespräche informiert, dass man grundsätzlich nach jeder Operation – egal ob aus medizinischen oder ästhetischen Gründen - eine „Down-Phase“ bzw. eine sogenannte „postoperative Depression“ haben kann. Streng genommen existiert der eigentliche Begriff in deutschsprachigen Fachkreisen so noch nicht, aber das Phänomen ist hinreichend bekannt und vor allem amerikanische Forschungsgruppen beschäftigen sich intensiv mit dem Thema. Die Ursachen einer „Down-Phase“ sind multifaktoriell und abhängig vom Alter des Patienten, von seinem physischen & psychischen Gesundheitszustand, dem Eingriff selbst, der Narkose und vielen anderen Dingen. Zum Beispiel kann es in den ersten Tagen nach der OP zu einer depressiven Stimmung durch körperliche Einschränkungen kommen. Oder aber das „neue Körpergefühl“ ist einem völlig fremd – vor allem bei Schwellungen im Gesichtsbereich - und man hinterfragt die Entscheidung, den Eingriff überhaupt durchführen zu lassen. Das Ausmaß der Depression hängt von der Zufriedenheit und Genesung des Patienten ab und dauert in der Regel nur einige Tage.

Ich bin zum Glück nicht der Typ für Depressionen, ich finde mir immer Arbeit und habe für schlechte Stimmung einfach keine Zeit. Ich finde es zwar nervig, an die Couch gefesselt zu sein und keinen Sport machen zu dürfen. Aber ich habe mir vor dem Eingriff schon eine Liste mit Dingen zurechtgelegt, die ich ohne körperlichen Einsatz abarbeiten kann und bin damit mindestens eine gute Woche beschäftigt. Bis dahin sollte ich auch nicht mehr wie ein bunter Kugelfisch aussehen und ich kann mich langsam wieder an mein Alltagsleben herantasten! Telefonate mit meinen Freundinnen, eine große Portion Humor & eine realistische Erwartungshaltung sind in dieser Phase sehr hilfreich. Ich wollte vorher schon kein Instagram-Sternchen werden und bin dankbar, mein Geld dank einer fundierten Ausbildung zu verdienen. Ich will mich einfach wieder gut fühlen und die müden, traurigen Augen passten so gar nicht zu mir!

Ich bemühe mich, eine vorbildliche Patientin zu sein und die Augentropfen sogar alle 2-3h zu verwenden und die Augen intensiv zu kühlen.

Die erste Woche nach der OP

Die Schwellung um die Augen ist an Tag 2 & 3 gleichgeblieben, aber am 3. Tag sieht man bereits einen Farbumschlag. Die dunkelblau-violetten Stellen werden langsam heller und präsentieren sich in einem gelblichen Unterton - das Hämatom befindet sich offenbar in Resorption. Ich habe nach wie vor keine Schmerzen, tropfe & kühle brav meine Augen. Die Nähte auf den Oberlidern sitzen perfekt in Position und sogar die kleinen Pflaster halten brav die Stellung trotz reichlich Sonnencreme. Das Einzige, was mir zu schaffen macht, ist ein latenter Lagerkoller…

Am 4. Tag post OP habe ich das erste Mal mein Gesicht mit Wasser benetzt anstatt es nur mit einem Wattepad feucht abzutupfen. Die Schwellung ist deutlich zurückgegangen und das leichte Spannungsgefühl rund um die Augenpartie hat nachgelassen. Ich verwende die Augentropfen nach wie vor mehrmals täglich und lege vor dem Schlafengehen die Salbe ein.

Heute ist Montag und ich wage mich das erste Mal in den Supermarkt. Da ich kurzsichtig bin, hat sich dieses Vorhaben als größere Challenge entpuppt als erwartet: Ich habe keine optische Sonnenbrille und zu wenig Platz im Gesicht für 2 Brillen gleichzeitig. Also musste ich mich entscheiden: zum Autofahren habe ich natürlich meine optische Brille aufgesetzt, die ich dann aus aktuellen Gründen vor Betreten des Supermarktes getauscht habe. Tja und was soll ich sagen: Die große Angst, dass mir fremde Leute ins Gesicht starren, war total übertrieben.

Shopping durch die Brille 😎

Das liegt zum einen natürlich daran, dass wir uns in einer Großstadt befinden und zum anderen war meine Konzentration unerwartet an anderer Stelle gefordert. Durch das Brillen-Dilemma hat es sich angefühlt, als würde ich besoffen bei Stromausfall einkaufen. Ich war so hochkonzentriert alle Lebensmittel im Dunkeln aufzuspüren, dass ich die Reaktion anderer Menschen nicht einmal ansatzweise mitbekommen hätte – hätte ich etwas gesehen… Immerhin, ich habe zu Hause – wieder mit optischer Brille - stolz festgestellt, dass ich nichts vergessen habe und hatte ein kleines Abenteuer hinter mir, sodass der Lagerkoller etwas minimiert und der Tag subjektiv verkürzt war.

7 Tage nach der OP

Die erste Kontrolle

Ich fahre ins Kuzbari-Zentrum zur ersten Kontrolle eine Woche nach dem Eingriff. Mittlerweile sind die Schwellungen zum Großteil abgeklungen. Von dem ursprünglich riesigen Hämatom unter beiden Augen sind hier und da vereinzelt klitzekleine, dunkelblaue Flecken übrig und jeweils ein dünner, rötlicher Streifen auf dem Übergang zu meinen Wangen. Die kleinen, hautfarbenen Pflaster darunter und an den äußeren Augenwinkeln halten nach wie vor die Stellung. Mittlerweile verlasse ich schon ohne Sonnenbrille das Haus und trage meine optische Brille, da die unteren Kanten der Brille die verfärben Stellen an den Wangen gut kaschieren. Bei einem flüchtigen Blick aus moderater Entfernung fällt niemandem etwas auf!

Dr. Grill empfängt mich wie immer bestens gelaunt und fragt mich, wie es mir in der letzten Woche ergangen ist, ob ich Schmerzen hatte usw. „Alles bestens – am schlimmsten war der Lagerkoller!“, antworte ich ehrlich. Er mustert mein Gesicht von oben bis unten und ist mit dem vorläufigen Ergebnis ebenfalls sehr zufrieden! Die Nähte sitzen, die Wunde per se ist klein und weder geschwollen noch gerötet. Ich werde auch gelobt, weil sich die Pflaster noch immer an Ort und Stelle befinden. Nicht daran „kletzeln“ war wirklich schwierig aber die Angst vor der eigenen Sabotage bzw. einer daraus resultierenden verzögerten Wundheilung hielt mich erfolgreich davon ab.

„Alles bestens – am schlimmsten war der Lagerkoller!“

Luxusprobleme nach der OP 😊

Nun ging es an die Nahtentfernung: Ich sollte die Augen schließen, es wird kurz ziepen! Also kniff ich die Augen zusammen – und ja, für jeweils ca. 3 Sekunden verspürte ich einen leicht schmerzhaften Zug an den Oberlidern, der aber sofort wieder aufhörte als die Nähte draußen waren. Dr. Grill gab mir einen Kosmetikspiegel in die Hand und erklärte mir, dass ich an den Augeninnenwinkeln eine ca. stecknadelkopfgroße lokale Nahtreaktion hätte, die ich mit sanftem Druck meiner (sauberen!!) Finger mehrmals täglich leicht massieren könnte, um die Heilung zu beschleunigen. Ich bekomme 2 neue kleine Pflaster an den Außenseiten, die ich nach 4 Tagen selber abnehmen darf. Das sind nämlich die empfindlichsten Stellen der Wunde, die noch einige Tage geschützt werden müssen. Ich mustere kritisch meine Augen und vor allem meine Oberlider und bin erstaunt, wie filigran die Wunde von der Oberlidstraffung ist!

Extrem wichtig ist Dr. Grill, dass das Gesicht bzw. vor allem die Lider in den nächsten Wochen mit einem starken Sonnenschutz (LSF 50!) gepflegt und Sonnenbäder vermieden werden.

Die gute Nachricht war, dass ich in ca. 3-4 Tagen wieder beginnen darf, mich zu schminken! Ich soll jedoch nur Make-Up verwenden, welches ich vorher schon gut vertragen habe. Beim Abschminken muss ich natürlich sehr vorsichtig sein – rubbeln strengstens verboten!

Die schlechte Nachricht war, dass ich nach wie vor 2 Wochen Sport-Verbot habe. Spaziergänge waren erlaubt, aber kein Ausdauer- oder Krafttraining! Ok, es gibt wahrscheinlich schlimmere Entbehrungen als auf ärztliche Anweisung auf der Couch zu lungern. Da ich außerdem eine „Gesichts-Schwitzerin“ bin, halte ich das für durchaus vernünftig.

Das Resultat ist wirklich erstaunlich!

Obwohl noch eine Restschwellung an meinen Oberlidern vorhanden ist, sehen meine Augen 👁 jetzt schon deutlich größer, weiter und „wacher“ aus als vor dem Eingriff!

Da mein Lidschluss vollständig ist, kann ich die Augensalbe über Nacht absetzen. Trotzdem soll ich nach wie vor großzügig und mehrmals täglich die Augentropfen verwenden.

Kurz vor Ende macht Dr. Grill noch Fotos von mir, die wir anschließend gemeinsam kritisch mit den Bildern vor der Operation vergleichen. Das Resultat ist wirklich erstaunlich: Obwohl noch eine Restschwellung an meinen Oberlidern vorhanden ist, sehen meine Augen jetzt schon deutlich größer, weiter und „wacher“ aus als vor dem Eingriff! Das Ausmaß der Veränderung an den Unterlidern kann man derzeit aufgrund der Schwellung noch nicht beurteilen – aber ich bin jetzt mehr als nur happy mit dem vorläufigen Ergebnis!

In 5 Wochen habe ich die nächste Kontrolle – bei Fragen darf ich mich natürlich jederzeit melden.

1 Monat nach der OP

Die Operation ist bereits 4 Wochen her und es hat sich noch viel getan!

Obwohl ich mein Gesicht schon längstens „normal“ waschen durfte, war ich noch lange Zeit sehr vorsichtig. Ganz nach dem Motto: Better safe than sorry! Morgens nach dem Aufstehen reinigte ich meine Lider nach wie vor mit einem feuchten Wattestäbchen und hielt mein Gesicht anschließend nur kurz unters Wasser. Auch beim Waschen meiner Haare vermied ich es, permanent Wasser mit Shampoo oder anderen Reinigungsprodukten unkontrolliert über mein Gesicht laufen zu lassen. Die Gesichtsreinigungsbürste mit meinem Waschgel verwendete ich 3 Wochen lang fast nur im unteren Gesichtsbereich. Ich hatte schon vor dem Eingriff eigene (kleine) Handtücher nur für mein Gesicht – die ich aber in den ersten 3 Wochen nach der OP täglich gewechselt habe. Zudem vermied ich es, mein Gesicht trocken zu Rubbeln, sondern tupfte die feuchten Stellen ab.

Ich versuchte, mehrmals täglich die Wundheilsalbe mit einem Wattestäbchen auf meine Oberlider aufzutragen und massierte die beiden Knötchen vom Fadenende am inneren Augenwinkel, so oft ich daran dachte. (Um ehrlich zu sein: So oft war das nicht, maximal 3mal täglich und auch da nur für eine Minute…) Die kleinen Pflaster an den Außenwinkeln habe ich etwas länger gelassen, als es notwendig gewesen wäre, da sie mich nicht gestört haben und kaum aufgefallen sind.

Den ersten beruflichen Termin hatte ich 12 Tage nach der Operation. Ich konnte es kaum erwarten, mich das erste Mal wieder zu schminken! An der unteren Augenpartie hatte ich noch eine milde Schwellung und hauchdünne Reste vom Hämatom. Obwohl es schon erlaubt gewesen wäre, habe ich mich nach wie vor gegen Kontaktlinsen entschieden, denn diese kleinen Makel konnte ich mit der Brille am elegantesten kaschieren. Das ist zugegeben auch das erste Mal seit der Nahtentfernung, dass ich meine Augen ganz nah in einem Kosmetikspiegel begutachtet habe: Die Oberlider sind ebenfalls noch leicht geschwollen, sodass ich meine ursprüngliche Augenform noch nicht ganz wiedererlangt habe. Das linke Auge war etwas mehr geschwollen als das rechte – das fiel aber nur auf, wenn man sich den Spiegel quasi in die Nase drückte. Die Narben auf den Oberlidern sah man nur dann, wenn ich das Auge geschlossen hielt. Als ich den Lidschatten mit einem Pinsel auftrug, fühlte sich das Oberlid noch etwas taub an und es kitzelte ein wenig.

Das erste Mal geschminkt

Die Narben auf den Oberlidern sah man nur dann, wenn ich das Auge geschlossen hielt. Als ich den Lidschatten mit einem Pinsel auftrug, fühlte sich das Oberlid noch etwas taub an und es kitzelte ein wenig.

Fertig aufgedonnert machte ich mich selbstbewusst auf den Weg zu meinem allerersten Termin und ich stieg in den Aufzug ein, um in die Garage zu fahren. Wie wir alle wissen, ist die Beleuchtung in den meisten Aufzügen gnadenlos (es sei denn, man befindet sich im Kuzbari-Aufzug ;)) und das eigene Spiegelbild ist folglich alles andere als rosig oder wohlwollend. Aber sogar in diesem grausamen Fahrstuhl-Licht grinste ich mein neues Spiegelbild zufrieden an und konnte dabei feststellen, dass durch die Fett-Transplantation auch meine Lach-Fältchen an den Unterlidern fast komplett verschwunden waren!

Ein weiterer positiver Nebeneffekt, von dem ich auch ehrlich gesagt nicht weiß, ob ich ihn mir nur einbilde (da meine Schlupflider vor der OP nicht wahnsinnig stark ausgeprägt waren): vor allem beim Autofahren hatte ich den Eindruck, als wäre auch mein Gesichtsfeld größer geworden!

„Lisa, das ist ein Wahnsinn!!! Man sieht ja wirklich überhaupt nichts mehr!“

Reaktionen aus dem Umfeld

Das Meeting hatte ich unter anderem gemeinsam mit einer Freundin, die von meiner Operation wusste. Bei der ersten Gelegenheit unter 4 Augen sah sie mich total begeistert an und stellte fest: „Lisa, das ist ein Wahnsinn!!! Man sieht ja wirklich überhaupt nichts mehr!“ Ich grinste zufrieden. Ich denke, damit ist auch klargestellt, dass niemandem sonst die milden Nachwirkungen der OP aufgefallen sind. Detail am Rande: Diese Freundin hat übrigens mittlerweile auch einen Termin bei Dr.Grill – und ihr dürft raten, wofür sie sich interessiert 😊

Mein Lidkorrektur-Survival-Guide

Für alle, die sich gerade auf ihre Lidkorrektur vorbereiten, habe ich hier wichtige Tipps & Todos zusammengefasst, die auf meine individuelle Situation abgestimmt gepasst haben:

1-2 Monate vorher
  • Urlaub rechtzeitig beantragen
  • 12 Tage nach der OP aus dem Kalender streichen
  • FreundInnen oder Familie einweihen

ⓘ Gut zu wissen: Man darf nach dem Eingriff nicht selber mit dem Auto fahren und sollte in der ersten Nacht nicht alleine sein.

2 Wochen vorher
  • Todo-Liste erstellen: Mit einer Todo-Liste ist man gut beraten, damit keine Langeweile aufkommt! So ist man in den ersten Tagen ausreichend beschäftigt und starrt nicht die Wand an. Man kann sich zum Beispiel Bücher & Zeitschriften besorgen, Netflix-Serien auswählen, usw. Ich habe Arbeit am PC erledigt, die ich ewig vor mich hin geschoben habe.
  • Sonnenbrille: Unbedingt eine große Sonnenbrille besorgen, wer noch keine besitzt
  • Drogerie/Apotheke: Ein Besuch in der Drogerie, um Wattestäbchen, Kosmetik-Pads und eine neue Wundheilsalbe zu besorgen.

ⓘ Gut zu wissen: Auf den Verschlüssen von alten Tuben sammeln sich Bakterien und die haben nichts auf einer Wunde oder in der Nähe von den Lidbindehäuten verloren, daher besser eine neue Tube (z.B. Bepanthen) kaufen.

1 Woche vorher
  • Wimpern: Falls ihr künstliche Wimpern habt, müssen diese unbedingt vorher entfernt werden. Sie stören den Chirurgen bei der OP und können außerdem durch Verunreinigungen Wundheilungsstörungen verursachen.
  • Nägel: Auch Gel- & Acrylnägel müssen vor dem Eingriff entfernt werden, außerdem sollte man nie mit dunklem Nagellack zum OP-Termin erscheinen. Während der OP bekommt man ein Pulsoxy an den Finger gehängt, um die Sauerstoff-Sättigung während der Anästhesie zu messen – das funktioniert bei künstlichen Nägeln oder dunklem Lack nicht.
  • Frisör: Kein Must, aber keiner will nach dem harten Lid-Lockdown mit einem meterbreiten Ansatz auf die Straße. Außer es steckt dahinter ein Ablenkungsmanöver – dann ist es okay 😀

1-2 Tage vorher
  • Einkauf Grundlebensmittel (inkl. Erbsen) für 5 Tage
  • Erbsen in 6 Einmal-Handschuhe abfüllen
  • Augenbrauen färben & zupfen (Färbemittel sollten keinesfalls in die Nähe einer frischen Wunde, daher sollte man das vorher erledigt haben)
  • Optional: das letzte Mal Sport vor der Operation

ⓘ Gut zu wissen: Man sollte 10 Tage lang nach der OP nicht schwer tragen, daher empfiehlt es sich, vor allem genug Getränke zu Hause zu bunkern

1 Tag vor der OP
  • Kaffee-Genuss: Den letzten Caffé-Latte nach dem Aufstehen genießen
  • Kleidung: Ich habe mir am Abend davor ein gemütliches Outfit zusammengestellt, bestehend aus schwarzer Jogginghose, einem weiten Pulli & Turnschuhen. Man muss am Tag X früh aufstehen und hat keine Lust, in der Aufregung seine Sachen zusammenzusuchen
  • Haarewaschen 💆‍♀️

Meine Lidkorrektur auf einen Blick

Das erste Mal an eine OP gedacht...

letzten Herbst

Bei einer Herbstwanderung hat mein Mann dieses Foto von mir geschossen. Zu Hause habe ich darauf aber nicht den aufgeweckten Schmetterling, sondern meine schläfrigen Augen wahrgenommen. Und so hat tatsächlich der sprichwörtliche Flügelschlag eines Schmetterlings meine Entscheidung zur OP verursacht.

Terminanfrage

Mitte Dezember

Erstberatung

Anfang Jänner

OP Besprechung &
Anästhesie-Aufklärung

Mitte März

Operation

Anfang April

Was sich nach meiner Lid OP verändert hat

Sport

Das erste Mal Sport habe ich exakt 3 Wochen nach der OP gemacht. Ich war 30 Minuten laufen und habe im Dopamin-Rausch ein paar Übungen wie Sit Ups, Lunges, usw. angehängt. Das erste „Runners High“ hat sich unendlich gut angefühlt, aber ich verspürte einige Stunden später einen ganz, ganz leichten Zugschmerz an der äußeren Naht des linken Auges. Da wurde mir retrospektiv wieder einmal klar, warum Dr.Grill dazu geraten hat, es ganz langsam anzugehen und nichts zu überstürzen. Es war nicht dramatisch und am Tag danach war das „Ziepen“ auch wieder verschwunden – die Einsicht auf Erkenntnis tat mehr weh... Ich pausierte zwei Tage und nahm mir den Rat von Dr.Grill in gebührender Demut zu Herzen: Geh es langsam an und hör auf deinen Körper! Tja, man sollte stets auf den Profi hören und nicht glauben, als Patient alles besser zu wissen ;)

Brille

Die optische Brille habe ich ebenfalls 21 Tage post OP gegen meine Kontaktlinsen getauscht. Die Linsen einzusetzen, war bei mir allerdings ein minutenlanger Kampf: Ich habe mich kaum getraut, mit den Fingerspitzen das Oberlid nach oben zu spannen, sodass ich einige Anläufe gebraucht habe. Es kam mir außerdem vor, dass ich die ersten paar Tage einen Tick schlechter gesehen habe als mit Brille. Möglicherweise lag das an der minimalen Schwellung der Lider, sodass die Linsen nicht in ihrer korrekten Position gesessen sind? Ich weiß es nicht, jedenfalls hat es sich nach ein paar Tagen wieder normalisiert.

Ansonsten habe ich ausschließlich Erfolgserlebnisse zu berichten und mein Herz hüpft, während ich darüber schreibe!

Make-Up

Alleine meine Make-Up Routine hat sich dank der OP sicher um 10 Minuten pro Tag verkürzt. Früher verwendete ich stets einen speziellen Primer für die Augenpartie, anschließend klopfte ich einen Concealer mit orangem Unterton ein (um die blauen Augenringe zu kaschieren) und darüber kam dann ein hautfarbener Concealer mit einem Hauch Fixierpuder als Topping. Außerdem habe ich sicher hundert Youtube-Videos zum Thema „Make-Up für Schlupflider“ gesehen, um meine Lidschattentechnik zu optimieren. Ich habe vor der OP fast täglich einen Lidstrich gezeichnet, um meine Augenform zu optimieren. Das war außerdem extrem umständlich, da ich das obere Lid mit der zweiten Hand immer spannen musste. Und trotz aller Mühen setzte sich nach spätestens einer Stunde die Hälfte meiner Wimperntusche auf dem Oberlid ab…

Mittlerweile kann ich auf 2 Concealer-Schichten verzichten und der Lidstrich geht mir so leicht aus dem Handgelenk wie vor 20 Jahren. Die „Bananen-Technik“ für das Oberlid brauche ich nicht mehr, weil meine Augen auch ohne strahlen. Sogar die Wimperntusche sieht bereits nach der ersten Schicht aus, als hätte ich ein frisches Wimpernlifting vom Profi und die Fältchen um die Augen sind deutlich reduziert.

Sonne

Dr. Grill war bei der zweiten Kontrolle 5 Wochen post OP ebenfalls vom Ergebnis begeistert und wir bestaunten gemeinsam voller Zufriedenheit meine aktuellen Vorher-Nachher-Bilder. Ich darf auch endlich wieder in die Sonne! Allerdings muss ich weiterhin täglich einen Sonnenschutz mit LSF50 verwenden und soll beim Sonnenbaden meine Lider abdecken, damit die Narben nicht nachdunkeln – Deal! Der nächste Kontroll-Termin findet in etwa 4 Monaten statt.

Mein Fazit

Nicht umsonst heißt es in dem berühmten Sprichwort „Die Augen sind das Tor zur Seele“. In meinem Spiegelbild sah ich vor dem Eingriff vor allem Erschöpfung und sogar ein wenig Trauer – aber so bin ich nicht! Ich bin eine lebensfrohe Frau mit endloser Energie und meine Augen spiegeln seit der OP endlich das, was ich bin: eine Persönlichkeit mit viel Elan und voller Humor!

Auch wenn eine operative Lidstraffung der Patientin einiges an zeitlichen, organisatorischen sowie finanziellen Aufwand abverlangt – für mich hat sich jede Sekunde und jeder Cent voll und ganz bezahlt gemacht. Ich würde mich jederzeit wieder und ohne zu zögern im Kuzbari-Zentrum von Dr.Grill operieren lassen.

Ich hoffe, dass ich mit meinem Tagebuch den LeserInnen die Angst vor dem Eingriff nehmen konnte, sodass lediglich ein gesunder Respekt vor der Operation bestehen bleibt. So eine Entscheidung sollte nie leichtfertig getroffen werden, aber ab einem gewissen Leidensdruck sollte man sich nicht von seinen Ängsten lähmen lassen. Nehmt stattdessen euer Glück selbst in die Hand macht euch in einem unverbindlichen Beratungsgespräch euer eigenes Bild – ich verspreche euch, es lohnt sich!

Alles Liebe,
Lisa

„Das Leben ist einfach zu kurz, um mit traurigen und müden Augen herumzulaufen! 😉

Du hast Interesse an einer Lidkorrektur?

Hier kannst Du einen Beratungstermin bei Dr. Christoph Grill im Kuzbari Zentrum für Ästhetische Medizin
Seitzergasse 2-4, 1010 Wien
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